Quantum Systems – Drohnen für die Industrie

Das Team gewann 2017 den Münchener Businessplan Wettbewerb. Seitdem hat das Unternehmen einige Meilensteine gemeistert.

„Szeneköpfe investieren Millionen in Drohnenstartup Quantum-Systems“ – so lautete kürzlich eine der Headlines zu dem Startup, das mit seiner Lösung gerade erfolgreich den Markt aufmischt: Quantum-Systems entwickelt unbemannte senkrechtstart- und landefähige Flugzeuge, die die Vorteile von Hubschraubern und Flugzeugen in einem neuen innovativen Flugsystem vereinen.

Mit der Nachricht über die zweite Finanzierungsrunde, in der sich unter anderem die Münchener 10x Group von Felix Haas, Jan Becker, Andreas Etten und Robert Wuttke an Quantum-Systems beteiligt, unterstreicht das Unternehmen seinen Anspruch, sich als führendes Unternehmen für Industriedrohnen zu etablieren. Seit 2017 ist Quantum-Systems auf 100 Mitarbeiter angewachsen, in ein modernes Businessgebäude im ASTO Park nach Gilching bei München gezogen. Das Team hat seinen Umsatz seitdem jedes Jahr kontinuierlich auf zuletzt 6,5 Millionen Euro verdoppelt. Aktuell sind ca. 800 seiner UAS (Unmanned Aerial Systems) weltweit im Einsatz.

„Die Phase, in der wir auf über 50 Mitarbeiter angewachsen sind, war sicherlich ein Schub, der aber auch nicht ganz ohne Wachstumsschmerzen an uns vorübergegangen ist“, erklärt Armin Busse, COO bei Quantum-Systems. „Vor ca. einem Jahr sind wir dann in unser jetziges Businessgebäude gezogen, das hat uns als Team nochmal mehr zusammengeschweißt.“

Top-Startups und spannende Technologien

Dies ist ein Beitrag aus dem BayStartUP Magazin "StartUPdate" 2021/03. Hier können Sie mehr aus Bayerns Startup-Szene und unserem Netzwerk erfahren:
StartUPdate 03/2021

Innovatives Drohnenkonzept

Die Systeme von Quantum-Systems benötigen keine Start- bzw. Landebahn und können über 100-mal weiter, 5-mal schneller und bis zu 6-mal länger fliegen als alle anderen auf dem Markt verfügbaren Produkte. Die Komplettlösung beinhaltet zudem eine effiziente Missionsplanungssoftware sowie Lizenzen für alle gängigen Auswertesoftwares. Dieses Gesamtpaket dient Anwendungen, bei denen Luftbilddaten zur Prozessoptimierung herangezogen werden müssen. Einsetzen lässt sich die Lösung etwa beim Smart Farming, zur Volumenberechnung im Tagebau, für Vermessungsarbeiten für Großbaustellen, zur Echtzeit-Lageerkennung, für taktische Kartierung, im Rahmen von Such- und Rettungsaktionen oder auch für die automatisierte Inspektion von Bahngleisen.

Der „Drone Port“ als Vision

Vom Erfassen der Sperrzone von Tschernobyl, um radioaktiven Abfall zu kartografieren bis hin zur automatisierten Erfassung des Streckennetzes der Deutschen Bahn – seit der Teilnahme am Münchener Businessplan Wettbewerb ist unternehmerisch bei dem Team einiges passiert. Ihr aktuell wichtigstes Projekt ist es, die Automatisierung aller Prozesse weiter voranzutreiben.

Armin Busse, COO bei Quantum Systems

Es ist essenziell, dass ein Kunde ohne spezifische Qualifikation unsere Lösung sofort einsetzen kann und qualitativ hochwertige Daten erhält, die er für seine Problemanalyse benötigt. Daher steht bei uns aktuell die Missionsplanungs- und Durchführungssoftware beim Kunden im Vordergrund.

Die Vision: einen sogenannten „Drone Port“ zu schaffen, er autark betrieben werden kann und ein ganzes Magazin an unterschiedlichen Drohnen in sich aufbewahrt. Anlassbezogen, alarmgesteuert oder auf Befehl kann dieser Drone Port die beste zur Verfügung stehende Drohne aus dem Magazin nehmen, die Batterie einsetzen, den richtigen Sensor integrieren und der Drohne die entsprechende Mission übertragen. Die Drohne führt die Mission dann vollautomatisch aus und überträgt die Daten an eine AI, die eine Auswertung der Daten durchführt, bevor der Mensch nur noch über das Ergebnis informiert wird. „In unserer Vorstellung kann so ein Drone Port von einer bestehenden Leitstelle – zum Beispiel der Polizei oder Feuerwehr – betrieben werden und dadurch bei diversen Rettungseinsätzen wie Vermisstensuche, Bergrettung oder Identifikation von Glutnestern eingesetzt werden.“ Zusätzlich sei aber auch vorstellbar, dass Vermessungsbüros oder Landwirte eine Mission beantragen können, um Daten zu erheben.

Weiteres Wachstum angestrebt

„Wir müssen weiterhin intensiv in den Vertrieb investieren, um weltweit weitere Marktanteile zu sichern und natürlich geben wir im Bereich der Entwicklung Vollgas“, sagt Busse. So soll das frische Kapital der aktuellen Runde zum einen dafür eingesetzt werden, bestehende Produkte noch effizienter zu machen. „Zum anderen gibt es bis zur vollständigen Verwirklichung unserer schon kurz beschriebenen Vision noch allerhand zu tun: Langfristig möchten wir der European Drone Champion sein im Bereich der senkrechtstartfähigen Flugzeugdrohnen unserer Größenordnung.“

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