Manyfolds ermöglicht die digitale Erstellung und Vor-Ort-Produktion von passgenauen, umweltfreundlichen Versandverpackungen. Wie die Lösung funktioniert und was das Startup aus seiner erfolgreichen Teilnahme am Münchener Businessplan Wettbewerb 2020 mitgenommen hat, verrät uns Geschäftsführer Frank Thomsen.
Was macht ihr genau und welchem Problem begegnet ihr damit?
Alle kennen das Problem: Versandverpackungen sind meistens viel zu groß und mit umweltschädlichen Füllmaterialien ausgestopft.
Mit unserer Lösung erhalten die Versender die passende Verpackung direkt vor Ort: Der Anwender gibt die Maße der Versandwaren über unsere WebApp ein, woraufhin eine Art „Karton-Maßanzug“ digital erstellt wird, samt Einlagen zur Fixierung der Objekte. Auf Basis des digitalen Schnittmusters erstellt unser Manyfolds „Boxer“ den individuellen Karton. Das Gerät in etwa der Größe eines Kopierers stellen wir über ein Abo-Modell zur Verfügung. In Vorbereitung sind darüber hinaus eine automatische Objekterkennung über Handy-Fotos und die Anbindung an Warenwirtschaftssysteme.
Ihr habt 2020 beim Münchener Businessplan Wettbewerb erfolgreich teilgenommen und den zweiten Platz im Finale erreicht. Wie ging es danach weiter, wo steht ihr heute?
Nach der Prämierung haben wir viele Anfragen aus der Wirtschaft und dem Investment-Umfeld erhalten, mit ganz konkreten Pilotprojekten. Das hat uns bestärkt, unsere Produktentwicklung noch konzentrierter und schneller voranzutreiben, um langfristig die Marktführerschaft in unserem Bereich zu erhalten.
Nach einer ersten Pilotkundenphase, in der wir insbesondere die Software zu einem MVP geführt und das Geschäfts- und Technologiekonzept optimiert haben, starten wir gerade in die zweite Pilotkundenphase, in der wir unseren Manyfolds „Boxer“ zur Produktion der Versandverpackungen für und beim Kunden einsetzen. Finanziert wird das Ganze durch eine Reihe von Angel-Invests, mittlerweile haben wir eine mittlere sechsstellige Summe eingesammelt.
Wie ist euer Team aufgebaut und wie hat es sich seit dem Wettbewerb verändert?
Zum Zeitpunkt des Wettbewerbs waren wir nur zwei Gründer mit technischem und betriebswirtschaftlichem Background plus zwei Mitarbeiter im Bereich Software. Stand heute sind wir ein Team von acht Leuten, das mit Hockdruck die Entwicklung und die Marktaktivitäten vorantreibt.
Was habt ihr aus dem Businessplan Wettbewerb für euch mitgenommen?
Auf jeden Fall Disziplin im Bereich Konzeptoptimierung. Das notwendige ständige Hinterfragen des Businessmodells, der technologischen Ansätze, aber auch die intensive Beschäftigung mit dem Markt, mit den Kunden.
Zwar kann das Businessplan-Schreiben manchmal nervig sein, aber: innerhalb des Businessplan Wettbewerbs lernt man seine Idee erst richtig kennen und hat die Chance, die Idee mithilfe der angebotenen Workshops und Beratungen so weit zu schärfen, dass tatsächlich ein tragbares Business daraus werden kann. Auch mit einem bestehenden Geschäft lohnt es sich, mitzumachen.
Phase 3 der Bayerischen Businessplan Wettbewerbe
Gründerteams aller Branchen können noch bis zum 18. Mai 2021 an der finalen Phase der Bayerischen Businessplan Wettbewerbe teilnehmen.