Umgebungserkennung mit Ultraschall

Toposens hat als erstes Unternehmen einen 3D-Sensor entwickelt, der mithilfe von Ultraschall Objekte im dreidimensionalen Raum verorten kann.

Toposens hat als erstes Unternehmen einen 3D-Sensor entwickelt, der mithilfe von Ultraschall Objekte im dreidimensionalen Raum verorten kann. Damit können Kollisionen vermieden und die Interaktion zwischen Mensch und Maschine unterstützt werden. 

Besonders spannend ist das für die Industrie, vor allem im Automobil- und Robotiksektor. Toposens gehört zu den drei Finalsiegern im Münchener Businessplan Wettbewerb 2016 und schloss im Mai diesen Jahres erfolgreich eine Finanzierungsrunde ab. CEO Tobias Bahnemann erklärt, was sich seit der Teilnahme am Münchener Businessplan Wettbewerb 2016 beim Unternehmen getan hat.

Toposens wurde 2015 gegründet, 2016 habt ihr dann erfolgreich am Münchener Businessplan Wettbewerb teilgenommen. Wie habt ihr euch seitdem weiterentwickelt?

Zuerst haben wir uns auf  die Entwicklung der Grundtechnologie fokussiert und sind anschließend durch erste Kundenkontakte Projekte in den Bereichen Automotive und Robotik angegangen. Parallel dazu haben wir unsere Sensortechnologie so weit entwickelt, dass wir 2019 die ersten Sensoren zu Evaluierungszwecken über unseren eigenen Online-Shop an weltweit über 100 Kunden verkaufen konnten. Mittlerweile zählen zu unseren Auftraggebern unter anderem BMW, Continental und Daimler.

Wie weit seid ihr mit der technologischen Entwicklung der Lösung?  

Die Technologie kann zusätzlich zur Entfernungsberechnung zu einem Objekt, ähnlich eines herkömmlichen Ultraschallsensors, auch zur Berechnung der horizontalen und vertikalen Position mehrerer Objekte relativ zum Sensor selbst verwendet werden. Anschließend werden diese Objekte im dreidimensionalen Raum verortet – ähnlich dem Prinzip, das die Fledermaus zur Umgebungserkennung nutzt. Stehenbleiben werden wir hier nicht, wir werden weiter an der Entwicklung arbeiten. Ende letzten Jahres haben wir ein neues Positionierungssystem basierend auf unserer 3D-Ultraschalltechnologie entwickelt. Das System ermöglicht uns die millimetergenaue Nahfeld-Positionserkennung im dreidimensionalen Raum, hier ist noch viel Spielraum.

Toposens
Die Gründer von Toposens: Alexander Rudoy, Aldo Persichini und Tobias Bahnemann.

3D Sensor und Tracking System

Toposens Sensor

Robotic navigation: der 3D Sensor an einem Roboter

Was sind die Vorteile Ihrer Lösung gegenüber bestehenden Sensoren?

Ein Vorteil gegenüber bestehenden Sensoren ist, dass unsere Sensorik resistent gegen Lichteinflüsse ist und sowohl spiegelnde als auch transparente Oberflächen erkennen kann. Ebenso haben wir bei Umwelteinflüssen, wie beispielweise Nebel, keinerlei Probleme, die Umgebung zu bestimmen. Außerdem ist unsere Sensorik wesentlich kostengünstiger, da wir Ultraschalltechnologie nutzen, die sich schon seit Jahren am Markt bewährt hat.

Sind Partnerschaften mit etablierten Unternehmen für Sie ein Thema – oder sehen sie die Industrie als reinen Absatzmarkt?

Wir suchen Partner auf mehreren Ebenen und haben auch schon unsere Fühler ausgestreckt. Wir sind In der Industrie mit Firmen im Gespräch, die bereits Erfahrungen mit Ultraschallsensorik im industriellen Umfeld haben. Generell ist für uns bei Kooperationen mit Industrieunternehmen interessant, das Know-how beider Parteien zusammenzuführen und damit insgesamt das Thema der autonomen Technologien weiter voranzutreiben und Industrielösungen effizienter zu gestalten. Sei es durch die gemeinsame Entwicklung einer verbesserten Sensoriklösung oder das Zusammenbringen der jeweiligen Erfahrungen aus Technik und Marktzugängen. Mit Unternehmen wie Infineon und Murata kooperieren wir etwa bereits, um die Komponenten für unsere Sensorik zu beziehen und gemeinsame Marketingaktivitäten auszusteuern.

Sie haben im Mai eine internationale Finanzierungsrunde abgeschlossen. Was bedeutet das für Ihre weitere Entwicklung?

Richtig, unter anderem sind jetzt auch US-amerikanische Kapitalgeber bei uns investiert. Grundsätzlich ist das ein entscheidender Schritt beim Zugang zum dortigen Markt. Unser Fokus liegt aber trotzdem weiterhin auf dem europäischen Raum, da Automotive beziehungsweise Robotik auch hier eine starke Industrie darstellen.

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