17 handverlesene Startups aus dem Bereich der Bioökonomie stellten bei der VentureCon Bioeconomy potenziellen Investoren ihre Geschäftskonzepte vor. Die Investorenkonferenz ist Teil der Bayerischen Bioökonomiestrategie.
Lena Thiede, Co-Founding Partner bei Planet A Ventures:
Wir befinden uns in einem wirtschaftlichen Umbruch in der Größenordnung der industriellen Revolution und mit der Geschwindigkeit der digitalen Transformation. Wenn wir eine Wirtschaft vorantreiben möchten, die dem Menschen dient und sich innerhalb der planetaren Grenzen bewegt, müssen wir in die richtigen Unternehmen investieren. Daher kommt uns als Kapitalgebern eine große Verantwortung zu, denn wir beeinflussen die Zukunft von Unternehmen und Industrien. Unser Leitspruch: Build something the planet needs.
Investoren und Anleger drängen zunehmend auf mehr Nachhaltigkeit in der Wirtschaft.
Das ist auch eine große Motivation für die Gründerszene in Bayern. Hier finden sich zahlreiche starke Startups, die mit ihren Geschäftsmodellen zu mehr ökologischer Nachhaltigkeit beitragen wollen. Erstmals brachte nun die Investorenkonferenz VentureCon Bioeconomy in München 17 dieser Startups mit Risikokapitalgebern und privaten Investoren zusammen. Die Startups auf Kapitalsuche bekamen die Gelegenheit, ihr Geschäftsmodell vorzustellen und sich mit Experten und potenziellen Investoren zu vernetzen, die sich für das Thema Bioökonomie interessieren.
Die Geschäftsideen der teilnehmenden Startups decken ein breites Spektrum ab. Sie alle beweisen, dass Hightech und ökologische Nachhaltigkeit zusammen gedacht werden können. Sie arbeiten zum Beispiel an nachhaltigen Material-Alternativen, entwickeln Hightech-Innovationen für die Landwirtschaft und Zertifizierungslösungen für Agrar-Rohstoffe, etwa ein Frühwarnsystem für Kälberkrankheiten oder die nicht-invasive Geschlechtsbestimmung von Hühnerembryonen im Ei. Andere Gründerteams entwickeln Geschäftsmodelle rund um die Wertstoffrückgewinnung oder den Ersatz fossiler Rohstoffe, z.B. durch nachwachsende Rohstoffe in der Chemikalienproduktion oder durch einen biologischen Ersatzbrennstoff über das Recycling von Klärschlamm. Auch Geschäftskonzepte für mehr Nachhaltigkeit in der Textilwirtschaft (Stichwort Kreislaufwirtschaft), ökologisch unbedenkliche Inhaltsstoffe in der Kosmetikbranche oder das Monitoring von Biomarkern und Ökosystemen zeigten auf der Investorenkonferenz die ganze Vielfalt bayerischer Innovationen im Bereich der Bioökonomie. Bewerben konnten sich Startups mit innovativem, stark wachstumsorientierten Geschäftsmodell aus dem Bereich der Bioökonomie. Alle Startups streben eine Eigenkapitalfinanzierung bis Ende des Jahres an.
Veranstalter der VentureCon Bioeconomy war das Startup- und Investorennetzwerk BayStartUP im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi). Die Konferenz ist eine von zahlreichen Maßnahmen im Rahmen der Bayerischen Bioökonomiestrategie, die die Bayerische Staatsregierung am 17.11.2020 beschlossen hat.
Anteil grüner Startups bei knapp 30 %
Der Anteil grüner Startups in Deutschlands liegt laut GreenStartupMonitor 2022 bei knapp 30 %. Die Entwicklung und Produktion grüner Technologien gewinnt dabei weiter an Bedeutung. Hierzu zählen auch Bioökonomie-Startups, innovative und wachstumsorientierte junge Unternehmen, die über ihren wirtschaftlichen Erfolg hinaus auch erhebliche Beiträge zur ökologischen Nachhaltigkeit leisten. Sie entwickeln Ideen für neuartige biobasierte Produkte, etwa Dämmstoffe oder Verpackungen aus pflanzlichen Rohstoffen, Kunststoffe aus Holz oder Produkte aus Reststoffströmen der Lebensmittelindustrie. Damit sind sie ein Motor der nachhaltigen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft hin zur Klimaneutralität bis 2050, wie sie sich der Europäische Green Deal zum Ziel gesetzt hat.
Dr. Carolin Plagmann, Leitung Investorennetzwerk bei BayStartUP:
Nachhaltigkeitsthemen sind inzwischen bei Investoren hoch im Kurs. Entscheidend ist es deshalb, die Investoren in einer fokussierten Veranstaltung mit ambitionierten Gründerteams und überzeugenden Geschäftskonzepten zusammenzubringen, um den fachlichen Austausch bei dem noch relativ jungen Thema zu fördern.