Scoobe3D Scanner

3D-Scanner im Smartphone-Format

3D-Objekte zu scannen ist bisher mit einem großen Aufwand in der Vor- und Nachbearbeitung verbunden. Scoobe3D aus Augsburg möchte das mit seinem 3D Scanner ändern.

Das Hightech-Startup Scoobe3D hat einen hochpräzisen 3D-Scanner im handlichen und einfach zu bedienenden Format eines Smartphones entwickelt. Er erstellt professionelle 3D-Scans von Gegenständen, selbst wenn deren Oberflächen reflektieren. Mithilfe des Scoobe3D können Hersteller und Entwickler auch auf Distanz an einem Projekt arbeiten, indem sie 3D-Scans ihrer Produkte oder einzelner Komponenten anfertigen und diese über das Internet miteinander teilen.

Was genau hinter ihrer Lösung steckt und welche Entwicklung das Team seit der Nominierung im Businessplan Wettbewerb Schwaben 2018 durchlebt hat, erklärt Julian Berlow, Geschäftsführer von Scoobe3D.

Finanzierungsrunde

Scoobe3D hat jüngst auch eine Finanzierungsrunde abgeschlossen.

Zur Pressemitteilung von Bayern Kapital

Julian, was sind die wesentlichen Merkmale eures 3D-Scanners?

Der Scoobe3D-Scanner ist ein eigenständiges, mobiles Gerät im handlichen Smartphone-Format und wird vom Nutzer mit laufender Kamera und eigenem Display um das Scan-Objekt herumgeführt, ähnlich wie bei einer Panorama-Aufnahme auf dem Handy. Das Gerät lässt sich intuitiv bedienen und gibt genaue Anweisungen, wie der Scan durchzuführen ist. Das Besondere ist dabei die weltweit einzigartige und von uns patentierte Liquid Crystal Polarizotography-Technologie. Damit können auch glänzende oder reflektierende Oberflächen wie Metalle oder Plastik erfasst und bei geringem Aufwand 3D-Scans mit einer Genauigkeit von bis zu 0,1 Millimetern erstellt werden. Wir sind mit der Lösung nicht nur mobil und damit flexibler, sondern auch schneller und preisgünstiger als der Wettbewerb.

Wie ist euer Team derzeit aufgestellt?

Unser Team besteht momentan aus 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Neben den drei Gründern arbeiten Festangestellte, Praktikanten und Werkstudenten bei Scoobe3D in den Bereichen Marketing, Sales und Entwicklung. Zu unseren Stärken zählen neben der Technologie auf jeden Fall der Teamzusammenhalt und die agile Entwicklung: Wir arbeiten in zweiwöchigen Sprints, die am Anfang individuell geplant und am Ende gemeinsam ausgewertet werden. Außerdem sind wir bei der Entwicklung ganz nah am Kunden dran. Durch Feedback können die Anwender aktiv Features des Scoobe3D mitbestimmen.

Wie weit seid ihr mit eurer Lösung?

Ende April haben wir erfolgreich eine Finanzierungsrunde abgeschlossen. Damit ist unsere Finanzierung bis zur Auslieferung Juli 2020 und auch für die folgenden Monate gesichert. Die Auslieferung der ersten Scoobe3D an unsere Kunden ist für Juli 2020 geplant.

Welche Industriebereiche adressiert ihr zunächst mit eurer Lösung?

Scoobe3D soll vor allem im Maschinenbau und Konstruktionswesen zum Einsatz kommen. Das Gerät ist aber aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten auch für ein breites Spektrum entwickelnder und produzierender Unternehmen, beispielsweise für die Orthopädie, spannend.

Wo wollt ihr mit eurer Lösung hin?

Der Markt für 3D-Scanner ist riesig und wächst sehr stark. Die Wachstumsrate liegt, je nach Quelle, bei 10–26 %. Das Gesamtvolumen wird im Jahr 2023 ca. 19,7 Milliarden $ betragen. Wir sind davon überzeugt, dass 3D-Daten zukünftig deshalb genauso einfach zugänglich sein sollten wie ein 2D-Foto. Unsere langfristige Vision ist, dass unsere patentierte Technologie eines Tages in jedem Smartphone zu finden ist. Dafür können wir uns auch gut vorstellen, in Zukunft mit anderen Unternehmen und Startups im 3D-Bereich, zum Beispiel aus dem 3D-Druck, zusammenzuarbeiten.

Ihr sitzt in Augsburg – wie seid ihr in der Region vernetzt, und wie bewertet ihr den Standort?

Augsburg ist ein unterschätzter Wirtschaftsraum, auch wenn dort in den letzten Jahren viele erfolgreiche Unternehmen und Startups gegründet wurden. Für uns ist der Sitz im Digitalen Zentrum Schwaben (DZ.S) im Sigma-Park Augsburg ideal. Durch die unmittelbare Nähe zur Universität und der Hochschule Augsburg haben wir direkten Kontakt zu fachlich geschulten Mitarbeitern. Außerdem können wir dort unkompliziert das Finanzierungscoaching von BayStartUP wahrnehmen. Der Kontakt hat uns schon super geholfen, unsere Prozesse in die passende Richtung zu lenken und neue Schritte und Denkansätze anzugehen. Über das DZ.S schätzen wir vor allem die Vernetzung und den Austausch, etwa über Events oder persönliche Termine, das Coaching und das Mentoring und die aitiRaum-Plattform zur Präsentation der Firma und Community-Events.

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