Sieger aus Phase 1 im Businessplan Wettbewerb Nordbayern 2025

10 Teams überzeugen die Jury.

Für Gründer*innen ist eine dynamische und strategische Geschäftsplanung von großer Bedeutung. Zehn Startups aus den Bereichen Mobilität und Verkehr, Elektrotechnik, Software und Medizintechnik konnten nun in der ersten von drei Phasen im Businessplan Wettbewerb Nordbayern 2025 die Jury von ihren Geschäftskonzepten überzeugen. 

Das sind die Siegerteams

Better Reply (Köditz) ist eine KI-gestützte Plattform zur effizienten Verwaltung von Google-Bewertungen. Better Reply generiert in über 100 Sprachen intelligente Antwortvorschläge, die inhaltlich treffend und im Stil des Unternehmens formuliert sind. Durch die Berücksichtigung hinterlegter Unternehmensinformationen entstehen präzise und authentische Antworten, die zur Stärkung der Kundenbindung und einer professionellen Online-Reputation beitragen.

 

BreatheAssist (FAU Erlangen-Nürnberg / Medical Valley Center Erlangen) bietet eine Mess- und Steuereinheit am Patienten, die in Echtzeit auf jeden Atemimpuls reagiert. Das System gleicht den Tubuswiderstand erstmalig vollständig aus und ermöglicht eine "elektronische Extubation". Patienten atmen natürlich, bleiben bei Bewusstsein und erhalten ihre Atemmuskulatur. Die Vorteile sind beeindruckend: weniger Lungenschäden, kürzere Beatmungszeiten, reduzierter Sedierungsbedarf und erhebliche Entlastung des Klinikpersonals.

ENDOLEASE (Universitätsklinikum Würzburg) entwickelt eine implantierbare Plattformtechnologie zur präzisen, lokalisierten Medikamentenfreisetzung direkt in den arteriellen Blutstrom. Diese Technologie minimiert systemische Nebenwirkungen und maximiert die Behandlungseffizienz durch gezielte Wirkstoffabgabe an betroffene Gewebe oder Organe. ENDOLEASE hat großes Potenzial für schwer therapierbare Krankheitsbilder in der Kardiologie, Onkologie, Neurologie und Transplantationsmedizin.

 

fiveD (FAU Erlangen-Nürnberg) entwickelt eine Softwarelösung für hyper-realistische Radar-Simulationen. Dank physikbasierter Modellierung können Radarsysteme effizient entwickelt, optimiert und validiert werden – von der Sensorhardware bis zur KI-gestützten Signalverarbeitung. Unternehmen aus der Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Automatisierung und weiteren Bereichen profitieren von beschleunigten Entwicklungszyklen, geringeren Kosten und verbesserter Performance.

LaMa Recycling Technologies (SKZ Würzburg) hat eine skalierbare Technologie entwickelt, Post-Industrial Materialien (PIR) verfügbar zu machen, so dass sie in den normalen Produktstrom gehen können. Diese Kunststoffabfälle gehen bislang aufgrund ihrer Zusammensetzung oder Materialanteile in die Entsorgung gehen, obwohl sie zu mehr als 95 % aus reinem Kunststoff bestehen. Künftig können mehrere tausend Tonnen wertvoller Rohstoffe für die Kunststoffverarbeiter wieder verfügbar gemacht und Abfall vermieden werden.

Tim Burghardt, Geschäftsführer bei BetterReply, sagt:

„Wir nehmen am Businessplan Wettbewerb teil, weil uns das Feedback dabei hilft, Better Reply weiterzuentwickeln. Außerdem bietet der Wettbewerb eine tolle Gelegenheit, mehr Menschen für unsere Idee zu begeistern und wertvolle Kontakte zu knüpfen.“

Lena Hiltel, Co-Gründerin von RocketMIND sagt:

„Der Businessplan Wettbewerb ist eine großartige Chance, um wertvolles Experten-Feedback zu erhalten und unser Netzwerk zu erweitern. Es ist wichtig, sich frühzeitig mit wirtschaftlichen Themen außerhalb der alltäglichen „Start-up-Bubble“ auseinanderzusetzen. Bereits in der ersten Phase konnten wir somit von konstruktiven Verbesserungsvorschlägen profitieren.“

ProcessBridge (Würzburg) vereint tiefgreifendes SAP-Wissen mit generativer künstlicher Intelligenz, um die Abwicklung von IT-Projekten zu beschleunigen. ProcessBridge unterstützt durch die automatisierte Erstellung von Testfällen, Doku- und Schulungsmaterialien und hilft so, Overhead im Projektbetrieb zu reduzieren. Damit können Kosten gespart, Ergebnisse standardisiert und personelle Ressourcen für wertschöpfende Tätigkeiten befreit werden.

 

Rivercyte (Max-Planck-Zentrum für Physik und Medizin Erlangen) verändert die klinische Infektionsdiagnostik bei Neugeborenen grundlegend, durch die erstmalige Erfassung von physikalischen Eigenschaften von Blutzellen. Benötigt wird nur ein Tropfen Blut, dessen Zellen mittels Hochdurchsatzmikroskopie und KI-basierte Bildanalyse in Kombination mit Mikrofluidik verformt werden und daraus der Infektionszustand erfühlt wird. Dadurch wird die Infektionsdiagnostik schneller, günstiger und standardisiert.

RocketMind (OTH Regensburg) kombiniert eine App mit einem interaktiven, sensorbasierten Spielzeug. Wissenschaftlich fundierte psychologische Methoden, clever in Challenges integriert, stärken das Selbstwertgefühl, die Resilienz und die emotionale Intelligenz von Kindern und Jugendlichen. Gamification-Elemente und personalisierte Inhalte sorgen für eine zielgruppengerechte Ansprache. Das physische Gadget und die Augmented-Reality-Funktionen in der App bringen das Spiel in die reale Welt.

StrokeCap (Universität Würzburg) verbessert die Schlaganfallversorgung erheblich durch mobile, strahlenfreie Diagnostik im Rettungsdienst. Die innovative Kappe misst mithilfe magnetischer Nanopartikel in Echtzeit die Hirndurchblutung, sodass Rettungsteams präzise Diagnosen stellen und frühzeitig Therapie einleiten können. Dadurch verkürzen sich Behandlungszeiten, Folgekosten sinken und die Patientensicherheit steigt. Kosteneffizient, benutzerfreundlich und skalierbar setzt StrokeCap neue Maßstäbe in der Notfallmedizin.

Vasc-on-Demand (Universitätsklinikum Würzburg) entwickelt künstliche Blutgefäße für realistischere Gewebemodelle und verbessert so präklinische Studien. Aktuell scheitern 90 % der Wirkstoffkandidaten in klinischen Studien, 40 % davon aufgrund mangelnder Wirksamkeit beim Menschen. Durch funktionale, menschenähnliche Vaskularisierung in gebrauchsfertigen Consumables lassen sich genau diese Hürden überwinden – das spart Zeit und Kosten, reduziert Tierversuche und beschleunigt die Forschung in Pharma, Biotech und Academia.

Tobias Bladowski, Leiter des Businessplan Wettbewerbs Nordbayern:

„Die Vielfalt und Innovationskraft der diesjährigen Sieger zeigen das enorme Potenzial der nordbayerischen Gründerszene. Unser Ziel ist es, Startups mit praxisnahem Expertenfeedback und starkem Netzwerk bestmöglich auf den Markteintritt und die nächste Finanzierungsrunde vorzubereiten.“

Diese Startups waren in Phase 1 des Businessplan Wettbewerbs Nordbayern außerdem nominiert:

Fotos Businessplan Wettbewerb: Bert Willer, Startups

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