SAX Power – Durchbruch in der Batterietechnik

Interview mit Lei Shen, Geschäftsführerin von SAX Power

Mit ihrer neuen Technologie will SAX Power eine Revolution in der Batterietechnik einleiten. Die SAX-Batterie mit Wechselstrom-Output basiert auf einer neuartigen digitalen Schaltung von Batteriezellen. Für ihren langfristig angestrebten größten Markt der E-Mobilität wartet die Lösung mit erheblichen Vorteilen auf. Das Team aus Ulm bereitet sich mit dem BayStartUP Finanzie­rungscoaching auf seine Finanzierungsrunden vor.

Worum genau geht es bei eurer Lösung?

Wir haben eine digitale Batteriesteuerung für Li-Ionen-Batterien entwickelt, die direkt Wechselstrom liefert, ohne einen Wechselrichter. Die SAX-Technologie kann Batterien optimal nutzen, während heutige Modelle durch die schwächste Zelle begrenzt sind. Wir erzeugen Wechselspannung aus den Zellspannungen und haben so eine Hochvolttechnik ohne die Probleme im Hochvoltbereich.


Warum ist eure Lösung für den Markt so interessant?

Die SAX-Batteriespeicher sind etwa 30 % kleiner und leichter, sparen also Platz und Gewicht – und kosten durch den Wegfall des Wechselrichters. Sie sind sehr sicher für Montage- und  Servicepersonal, weil der Speicher in 0,2 Millisekunden abgeschaltet werden kann und auch keine Brandgefahr besteht. Wir haben einen extrem hohen Wirkungsgrad von 99 % und eine um 40 % höhere Lebensdauer. Der Speicher ist dank einer Plugin-Lösung leicht zu installieren.


Wo wollt ihr mit eurer Lösung hin, wo seht ihr besondere Potentiale?

Unsere Stromspeicher für Photovoltaikanlagen sind schon lieferbar, in Zukunft nehmen wir die E-Mobilität in Angriff. E-Autos werden immer wichtiger, für 2030 rechnet man allein in der EU mit über 34 Millionen Stück. Für sie hat die SAX-Technologie noch weitere Vorteile, wie ein geringerer Aufwand für die Kühlung und eine um 50 % reduzierte Ladezeit. Es gibt auch praktisch keine Explosionsgefahr mehr nach einem Crash.


Auf welche Märkte konzentriert ihr euch zunächst?

Es gibt ernsthaftes Interesse von Maschinenbauern, etwa für Kräne oder Elektroboote. Schiffe mit Umweltfreundlichem Elektroantrieb sind ein großes Thema. Die technischen Anforderungen für Schiffe und Baumaschinen sind niedriger als bei E-Autos, darum ist das für uns ein guter Zwischenschritt.


Ihr habt aktuell eine Finanzierungsrunde abgeschlossen. Wie seid ihr jetzt aufgestellt und wofür wollt ihr das Kapital einsetzen?

Wir haben zunächst nur wenige Investoren angenommen, etwa 1,7 Millionen Euro sind jetzt in die Firma geflossen. Bei der Auswahl der passenden Investoren haben wir als junge Firma viel von der Unterstützung durch BayStartUP profitiert. Wir lassen bei der Präsentation unserer Technik jetzt noch mehr Fakten und Zahlen für uns sprechen. Als Kapitalgeber an Bord gekommen sind die Sparkasse Biberach und Walden International, ein wichtiger VC aus Kalifornien, der schon 116 Firmen zum IPO verholfen hat. Walden ist sehr einflussreich und investiert nur in Top-Technologien mit großem Potential. Sie haben uns und das Produkt auf Herz und Nieren geprüft. Außerdem sind sie eine Brücke in den amerikanischen Markt, den wir mittelfristig erschließen wollen. Mit dem frischen Kapital bauen wir unsere Serienproduktion und Vertrieb der Solarspeicher auf und starten die Entwicklung für andere Anwendungen. Dieses Jahr ziehen wir auch in eine größere Halle um.

 

Foto: Jonas Glogger

Top-Startups und spannende Technologien

Dies ist ein Beitrag aus dem BayStartUP Magazin "StartUPdate" 2021/03. Hier können Sie mehr aus Bayerns Startup-Szene und unserem Netzwerk erfahren:
StartUPdate 03/2021

Von |