Die coronabedingten Schulschließungen in den vergangenen Wochen waren für viele Eltern eine Herausforderung. Entlastung versprach Easy-Tutor: Unterstützt von der HypoVereinsbank bot das Münchener Startup kostenfrei Online-Nachhilfestunden per Video-Chat an.
Massimo, wie funktioniert Easy-Tutor?
Easy-Tutor hat eine moderne Online-Nachhilfe- und Lernplattform für Schüler und Studenten entwickelt. Auf ihr können Studenten, Schüler und deren Eltern Nachhilfelehrer auswählen und für Online-Unterricht zur gewünschten Zeit buchen. Das gesamte Zeitmanagement für die Nachhilfe findet mit Easy-Tutor auf einer einfach zu bedienenden Plattform statt, während die Entwicklung und Lernerfolge des Schülers dabei für alle Beteiligten transparent bleiben.
Was macht euch insbesondere im Hinblick auf die Wettbewerber am Markt aus?
Im Gegensatz zu anderen Plattformen prüfen wir außerdem jeden Nachhilfelehrer vorab im Hinblick auf Qualifikationen und didaktische Fähigkeiten. Ein intelligentes Ratingsystem und ein anonymisiertes Bewertungs-Tool auf Tutoren, Schüler- und Elternseite stellt die Qualität des virtuellen Einzelunterrichts und der Tutoren langfristig sicher. Easy-Tutor verzichtet außerdem auf Verträge. Schüler und Eltern können selbst entscheiden, wann der Unterricht benötigt wird. Es können also Einzelstunden gebucht werden, oder Stundenkontingente aufgebucht werden.
Wie ist die aktuelle Lage am Nachhilfemarkt?
Der Nachhilfemarkt boomt mit einem jährlichen Umsatz von über einer 1 Milliarde Euro. In digitale Produkte wurde hier aber bisher kaum investiert, Unterricht erhalten Schüler nach der Schule hauptsächlich in Filialen. Basis sind meist langjährige Verträge – wenn Eltern die umgehen möchten, bleiben nur ungeprüfte Lehrkräfte auf Vermittlungsplattformen übrig, die meist zu einem nach Hause kommen. In beiden Fällen bleiben Flexibilität und digitales Lernen auf der Strecke.
Social Entrepreneurship
Auf unserer Podiumsdiskussion zur zweiten Phase im Businessplan Wettbewerb Nordbayern haben wir mit Investoren, Startups und Gründerexperten der HVB zum Thema Social Entrepreneuship und Social Impact Banking diskutiert.
Aber es gibt doch schon digitale Lernangebote, die Appstores sind voll davon?
Lernapps oder Plattformen sind meist bei Schülern mit grundsätzlichen Schwierigkeiten nicht ausreichend. Der persönliche Faktor geht hier komplett verloren. Wir wollten demnach eine Möglichkeit schaffen, einen persönlichen, vorher geprüften und geschulten Tutor flexibel buchen zu können und mit diesem in einem Live Video Call zu lernen.
Welchen Einfluss hat die aktuelle wirtschaftliche Situation auf eure Arbeit und das Angebot?
Corona hat uns streng genommen dabei unterstützt, das Thema „Online Unterricht“ massentauglich werden zu lassen. Wir hoffen außerdem, dass für die Zukunft erkannt wird, wie wichtig das Thema Digitalisierung in der Bildung ist und dass dafür auch die Politik aktiver werden muss.
Mit der Spende der HypoVereinsbank könnt ihr Schülerinnen und Schülern mit kostenfreien Nachhilfestunden unterstützen.
Richtig. Als am 12.3.2020 die Entscheidung getroffen wurde, dass alle Schulen im Zuge der Coronapandemie geschlossen werden, der Unterricht jedoch weitergeführt werden soll, entschlossen wir uns, Eltern und Schülern unsere Hilfe anzubieten. Dank der Unterstützung der HypoVereinsbank waren wir in der Lage über 10.000 Unterrichtseinheiten kostenfrei zur Verfügung zu stellen und konnten unsere Hilfsaktion erweitern. Die kostenlosen Online-Nachhilfestunden wurden überdurchschnittlich gut angenommen. Unsere Tutoren müssen wir trotzdem bezahlen, deswegen war das kostenfreie Kontingent an Nachhilfestunden begrenzt. Für uns war aber in erster Linie die Hilfe wichtig, weshalb wir als Unternehmen komplett auf einen Gewinn verzichtet haben. Wir können uns auch künftig vorstellen mit der HypoVereinsbank zu kooperieren, beispielsweise bei der Finanzbildung im Rahmen von Social Impact Banking.
Was sind eure langfristigen Pläne?
Wir wollen uns zu einem der größten Bildungsanbieter Deutschlands entwickeln. Hierfür werden wir in den kommenden Monaten und Jahren unser Portfolio um Gruppennachhilfe und On Demand Nachhilfe erweitern. Außerdem werden wir unsere Plattform technologisch auf eine weitere Stufe heben: Ein Tutor bei Easy-Tutor soll in der Lage sein, mehr über die Lernentwicklung des Schülers erfahren zu können. Das möchten wir mit Hilfe von Data Science und KI realisieren. Nur so können wir noch individueller auf den Schüler eingehen und gleichzeitig den Faktor Mensch beibehalten.
Bilder (c) Easy Tutor