Welche Rolle spielen Patente und Marken bei der Finanzierung von Startups?

Patente und Marken können für Startups nicht nur den Schutz von Ideen ermöglichen, sondern auch Finanzierungs- und Exit-Vorteile bieten. Gastbeitrag unseres Partners Winter Brandl, Patentanwalt Michael Schüller.

Mit Patenten und Marken kann ein Startup seine Ideen schützen. Das Problem dabei sind natürlich die Kosten. Schön wäre es, wenn Patente und Marken neben dem Schutz der Idee noch weitere Vorteile bringen würden, zum Beispiel bei der Finanzierung oder beim Exit. Eine Studie des Europäischen Patentamts gibt hierzu einen Einblick.

Studie zum Zusammenhang zwischen Finanzierung von Startups und Schutzrechten

Das Europäische Patentamt hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, die den Zusammenhang zwischen Patenten, Marken und der Finanzierung von Startups beleuchtet (den Link zur Studie finden Sie unten). Die Studie zeigt, dass 29 % der europäischen Startups Schutzrechte (Patente und Marken) angemeldet haben.

10% der Startups, in die VCs in der Seed-Phase investieren, haben eine Patentanmeldung eingereicht. In der frühen Wachstumsphase liegt dieser Anteil bei 28 % und in der Spätphase (Serie C und darüber hinaus) bei 44 %.

Patente erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Finanzierung

Die Studie zeigt, dass die Anmeldung von Patenten und Marken in der Seed- oder frühen Wachstumsphase mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einer späteren VC-Finanzierung verbunden ist. Patente schützen also nicht nur Ideen, sondern helfen auch bei der Kapitalbeschaffung.

Der Effekt der höheren Finanzierungswahrscheinlichkeit ist in der frühen Wachstumsphase besonders ausgeprägt. Hier ist die Finanzierungswahrscheinlichkeit für Startups, die eine Marke angemeldet haben, um das 4,3-fache höher. Noch höher ist die Wahrscheinlichkeit, wenn ein Startup ein Patent angemeldet hat, nämlich 6,4-fach höher.

Höhere Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Exits bei Startups mit Patenten und Marken

Die Anmeldung von Patenten und/oder Marken ist mit einer mehr als doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Exits verbunden. Die höchste Wahrscheinlichkeit für einen Börsengang oder eine Übernahme ist bei Startups zu beobachten, die sowohl Patente als auch Marken angemeldet haben.

Wichtige Tipps, wenn Patentschutz angestrebt wird

Wollen Startups ihre Erfindungen und Marken schützen und die Wahrscheinlichkeit einer Finanzierung erhöhen, sollten sie so früh wie möglich in Patente und Marken investieren. Bei Patenten ist es wichtig, dass die Idee vor der Patentanmeldung nicht durch schriftliche oder mündliche Beschreibung, durch Benutzung oder in sonstiger Weise der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Andernfalls ist die Erfindung Stand der Technik und kann nicht mehr patentiert werden. Beruht die Erfindung auf Software oder KI, kann auch diese patentiert werden. Im Vergleich zu klassischen Technologien müssen jedoch zusätzliche Voraussetzungen erfüllt sein.

Zusammenfassung

Für Startups mit Patenten und Marken ist die Wahrscheinlichkeit einer Finanzierung und eines Exits höher. Bei Fragen zu Patenten und Marken steht Patentanwalt Michael Schüller von unserem Partner WINTER BRANDL Patentanwälte mbB sehr gerne zur Verfügung.

 

Kontakt

Michael Schüller
Partner, Fachanwalt für Patentrecht
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