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VentureCon TechTrends

Shooting Stars von morgen treffen auf potenzielle Investoren.

70 Startups mit Vielversprechenden Geschäftsmodellen aus allen Branchen von Software über Industrie, Robotik, eHealth bis hin zu Mobilität, Logistik, Impact und Umwelttechnik nahmen an der VentureCon TechTrends im Oktober 2021 teil. Die Investorenkonferenz richtete sich gezielt an Kapitalgeber und Unternehmen im Frühphasenbereich.

Barbara Dombay, Leiterin Investorennetzwerk bei BayStartUP:

Jährlich kontaktieren uns rund 800 Startups mit einem Interesse oder Potenzial für Eigenkapitalfinanzierung. Über 500 wachstumsorientierte Teams beraten wir jedes Jahr bei allen Fragen rund um die Ausgestaltung ihrer Geschäftsmodelle und der Identifikation geeignete Investoren. Aus diesem Potenzial haben wir für die Investorenkonferenz geschöpft.

Startups nutzen den Wettbewerb unter Kapitalgebern

Bewerben konnten sich alle Startups, die ein disruptives, technologiegetriebenes Geschäftsmodell verfolgen, zum Zeitpunkt der Bewerbung noch keine oder maximal erste Umsätze generiert haben und bis Ende 2022 eine Finanzierung durch Eigenkapital im Pre-Seed oder Seed-Phasenbereich planen. Die Konferenz bot genau den Teams eine Plattform, die bisher noch gar nicht auf dem Radar von Kapitalgebern stehen – weil sie sich in einer sehr frühen Unternehmensphase befinden.

Der Hintergrund: die Investorenlandschaft verändert sich, es ist immer mehr Kapital am Markt verfügbar. Das führt zu erhöhtem Wettbewerb unter den Kapitalgebern. Sie investieren zunehmend früher und suchen bereits lange vor den Finanzierungsrunden aktiv den Kontakt zu Startups.

Extrem hohe Bewerberzahlen - digitales Format fokussiert persönliche Gespräche

Weil die Bewerberzahlen der Startups ein Rekordhoch verzeichneten, hat sich BayStartUP dazu entschieden, das klassische Pitch-Format von Investorenkonferenzen neu zu denken. Statt einer Vielzahl von Pitches erwartete die Kapitalgeber ein ausschließlich persönlicher digitaler Austausch mit den Startups.

Carolin Plagmann, Leiterin Investoren Netzwerk bei BayStartUP:

Unser Ziel war es, Startups und Kapitalgeber frühzeitig zu ermöglichen gegenseitig Kontakte aufzubauen und schon deutlich vor den eigentlichen Finanzierungsrunden in einen Austausch zu treten. Das hat geklappt: wir konnten im Laufe der Konferenz über 3.573 Meeting-Minuten in rund 150 persönlichen Gesprächen zwischen über 100 Investoren und 70 Startup-Teams verzeichnen.

Spannende Diskussionsrunden mit hochkarätigen Köpfen aus der Investorenszene

Aktuelle Technologie und Investment-Trends in unterschiedlichen Branchen wurden von den Kapitalgebern in drei Paneldiscussions mit führenden Vertretern aus der Venture-Szene diskutiert.

„Wie viel Hardware verträgt ein Investment?“ Marie-Helene Ametsreiter von Speedinvest, Benjamin Erhart von UnternehmerTUM Venture Capital Partners und Robert Gallenberger von btov Industrial Technologies Fund diskutierten darüber, wie Tech-Themen wirklich skalieren. Dabei gilt: bei aller Digitalisierung wird die Welt nicht ohne Hardware funktionieren, das Feld bietet (u.a. in Verbindung mit ClimateTech) weiter große Chancen. Hardware-Entwicklung verzeiht kaum Fehler. Gründer müssen diese Komplexität managen und in gewisser Weise noch “bessere” Unternehmer sein, dafür bieten die Eintrittsbarrieren dann aber auch einen gewissen Schutz.

„Wie können die wirklich visionären und disruptiven Startups finanziert werden?“ diskutierten Anna Sophie Lott von BonVenture und Lise Rechsteiner von Vsquared Ventures: Wo haben wir als Gesellschaft den größten Bedarf für Veränderung? Und bei welchen Themen kann ein VC wirklich etwas für unsere Zukunft verändern, was unser aller Verhalten oder Lebensumstände betrifft? In der Paneldiscussion wurden unterschiedliche Herangehensweisen an diese Fragestellungen diskutiert. So misst z.B. der Social Impact VC BonVenture misst, welche Veränderung Innovation für unsere Zukunft konkret haben wird. Der Deep Tech VC VSquared Ventures folgt dagegen bewusst nicht den Trends von VC-Investments am Markt, sondern sieht sich als Trendsetter sieht – indem er in technologische Innovationen investiert, die noch fern von einem Trend sind. Und damit noch durchaus als visionär zu betrachten sind.

Jan Sessenhausen von Cusp Capital Partners und Moritz Zimmermann von 42CAP haben hinterfragt, wo wir mit der Digitalisierung stehen und in was VCS aus diesem Bereich überhaupt noch investieren. Das Digitalisierungspotenzial ist auch nach 20 Jahren weiter riesig. Ein besonders spannendes Feld ist die Schnittstelle von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Eine wichtige Rolle aus Investorensicht spielt u.a. die internationale Skalierbarkeit und der Wille des Gründerteams, das von Beginn an mitzudenken. Dazu sind echte potenzielle Category Leader nötig, bei denen Narrativ und Metriken stimmen.

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