Erfolgreich im Businessplan Wettbewerb: Worauf Juroren achten

Die Bayerischen Businessplan Wettbewerbe zeichnen sich seit Jahren dadurch aus, dass Gründerinnen und Gründer bereits in einer sehr frühen Phase vom marktnahen Feedback der Expertenjury profitieren. Doch um diese zu überzeugen, ist eine innovative Idee nur der erste Schritt. Als langjähriges Mitglied in der Expertenjury stellen wir als LfA Förderbank Bayern hier einige der wichtigsten Punkte vor, auf welche die Juroren, aber auch potentielle Investoren im Wettbewerb achten.

Allgemeine Hinweise für den Businessplan

Im Zentrum der Jury-Bewertung steht der Businessplan, nicht selten auch ein Read-Deck. Dabei sind zwei Dinge wichtig: Klarheit und Sachlichkeit. Erstere bedeutet vor allem, dass die Leser des Plans auf ihre Fragen schnell und verständlich angemessene Antworten bekommen – und zwar ohne begleitende Hinweise des Verfassers, nur durch die Lektüre. Klarheit erfordert eine einfache, präzise Sprache. Beispielsweise verkomplizieren zu viele technische Details einen Businessplan unnötig, denn diese werden erst später im Rahmen des Finanzierungsprozesses diskutiert. Ebenfalls von großer Relevanz ist die Sachlichkeit der Darstellung. Dass die Gründer von ihrer eigenen Idee überzeugt sind, versteht sich von selbst. Sie sollten den Lesern aber auch die Gelegenheit geben, diese Begeisterung selbst in sich zu entfachen, anstatt zu versuchen sie ihnen aufzudrängen.

Der Türöffner: Die Executive Summary

Oftmals lediglich als Einleitung des Businessplans missverstanden, ist die Executive Summary weit mehr als das. Sie ist gleichsam eine Visitenkarte des Unternehmens, sollte als Zusammenfassung Interesse wecken und dazu einen kurzen Abriss aller wichtigen Aspekte des Businessplans enthalten. Unter anderem also Informationen über das Produkt, die Dienstleistung, den Kundennutzen und den Wettbewerbsvorteil. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem zugrunde liegenden Geschäftsmodell, aus dem klar hervorgehen muss, wie und womit Geld verdient werden soll. Die Executive Summary hat deshalb den Charakter eines eigenständigen Dokuments und sollte für sich sprechen können. Deshalb kann es empfehlenswert sein, sie erst zum Schluss zu schreiben, wenn alle anderen Teile des Businessplans bereits feststehen.

Immer im Blick: Kunde, Markt und Wettbewerb

In einem Abschnitt zu „Markt und Wettbewerb“ müssen die Gründerinnen und Gründer die Leser des Businessplans davon überzeugen, dass sie den Markt für ihre Idee genau verstanden haben. Dazu sind eine genaue Analyse der Wettbewerbssituation sowie vor allem sehr gute Kenntnisse über die potentiellen Kunden und deren Bedürfnisse notwendig. Denn eine innovative Idee kann sich nur dann am Markt behaupten, wenn sie auf Nachfrage trifft. Deswegen muss der Businessplan vor allem folgende Fragen überzeugend beantworten: Wer und wo sind die potenziellen Kunden? Verfügt die Zielgruppe über ausreichend Kaufkraft? Wie sieht der Wettbewerb aus? Sind die Absatzchancen auch in absehbarer Zukunft nicht durch technologische oder gesetzliche Änderungen gefährdet? Die Alleinstellungsmerkmale bzw. die sogenannten USPs, also die Wettbewerbsvorteile, sollten klar herausgearbeitet werden. Auch bei den ins Kapitel „Marketing und Vertrieb“ gehörenden Erläuterungen zur Markteintrittsstrategie können die Autoren ihre Markt- und Wettbewerbskenntnisse zeigen.

Rückgrat des Unternehmens: Das Team

Nicht zu unterschätzen ist der Teil des Businessplans zum Unternehmerteam. Denn erfahrungsgemäß haben Unternehmensgründungen, die von einer Gruppe vorangetrieben werden, häufig größere Erfolgschancen am Markt: Die vielfältigen Aufgaben können auf mehrere Personen verteilt werden und spätere Wachstumsschwellen sind mit einem Führungsteam ebenfalls leichter zu bewältigen. Gründerinnen und Gründer sollten sich auch nicht davor scheuen, im Businessplan bislang fehlende personelle Ressourcen zu benennen und zu erläutern, wie diese geschlossen werden sollen.

Zum Schluss: Mut zum Businessplan

Die genannten Punkte haben natürlich noch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie geben jedoch einen ersten Einblick, was den Bewertern von Businessplänen besonders wichtig ist. Ganz gleich ob es sich dabei um Juroren in einem Businessplan-Wettbewerb oder spätere Kapitalgeber von privater oder von öffentlicher Seite wie wir als LfA Förderbank Bayern handelt. Lass dich als Gründerin oder Gründer keinesfalls davon abbringen, dich an einen Businessplan zu wagen. Denn eine ambitionierte innovative und gut präsentierte Idee wird ihren Weg auf den Markt finden!


 

Bis 16.1. an Phase 1 der Bayerischen Businessplan Wettbewerbe teilnehmen

Gründende aus ganz Bayern können bis zum 16.1.2024 in die erste Phase der Businessplan Wettbewerbe einsteigen. Der Fokus liegt auf Idee und Kundennutzen.

Alle Infos

 

Umfassendes Beratungsangebot

Bei Fragen rund um das Thema Finanzierung unterstützt die LfA Existenzgründerinnen und -gründer mit individuellen Beratungsangeboten. Interessierte können sich dazu direkt an die LfA-Förderberatung wenden. Der Austausch mit den Förderexpertinnen und -experten erfolgt dann wahlweise persönlich, telefonisch oder per Videokonferenz. In Zusammenarbeit mit regionalen Partnern, zum Beispiel den Industrie- und Handelskammern vor Ort, bietet die LfA außerdem in ganz Bayern regelmäßig Beratungstage an.


LfA- Förderberatung

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