Im Gegensatz zu herkömmlichen Schlössern wird es direkt in das Fahrrad integriert. Damit will das Gründerteam nicht nur Fahrraddieben das Leben schwer machen, sondern auch den Nutzern einen nahtlosen und kontaktlosen Abschließprozess bieten. BayStartUP hat mit den Gründern von 2Lock Simon Bäuml, Benedikt Bäuml und Martin Scherl gesprochen.
Wie seid ihr auf eure Geschäftsidee gekommen?
Uns wird dazu so gut wie immer die Frage gestellt, wem von uns das E-Bike gestohlen wurde. Tatsächlich ist dies bei keinem von uns der Fall. Die Inspiration für "2Lock" entstand weniger aufgrund der mangelnden Sicherheit herkömmlicher Fahrradschlösser, sondern vielmehr aufgrund ihrer schlechten Benutzerfreundlichkeit. Wir haben uns gefragt: Wie kann es sein, dass wir hochmoderne E-Bikes mit herkömmlichen unhandlichen Schlössern sichern, die das Problem des Fahrraddiebstahls keineswegs lösen? Nach einer gründlichen Marktanalyse war das Ergebnis eindeutig: hier gibt es eine klaffende Marktlücke! Also machten wir uns daran, ein Schloss zu entwerfen, das nicht nur kontaktlos aktiviert werden kann, sondern im Falle eines Diebstahls das E-Bike auch funktionsunfähig und somit wertlos macht. Unser Ziel ist es, potenziellen Dieben überhaupt erst den Anreiz zu nehmen.
Was ist das Besondere an eurer Lösung?
Die Innovation von 2Lock besteht darin, dass zwei Sperrmechanismen in der vorderen Radnabe eines E-Bikes integriert werden. Der erste Sperrmechanismus verhindert, dass das Vorderrad sich dreht, während der zweite den Ausbau des Rads blockiert. Dadurch entsteht ein in sich geschlossenes System, das Dieben keine Angriffsfläche bietet.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Schlössern, die oft mit einfachsten Werkzeugen wie hydraulischen Bolzenschneidern geknackt werden können, macht 2Lock den Diebstahl zu einem äußerst schwierigen und unrentablen Unterfangen. Sollte jemand versuchen, das Schloss aufzubrechen oder zu entfernen, wird dabei das Vorderrad und auch die Gabel des E-Bikes unweigerlich zerstört. Ein schneller Weiterverkauf wird somit praktisch unmöglich.
Wo steht ihr derzeit mit eurem Unternehmen und wie ging es nach dem Wettbewerb bei euch weiter?
Wir sind bereits einen guten Schritt vorangekommen: Wir haben einen funktionierenden Prototyp von 2Lock entwickelt und die ersten E-Bike-Hersteller für unsere Idee begeistern können. Der nächste große Meilenstein für uns ist die Kapitalbeschaffung. Wir sind aktuell auf der Suche nach Investoren, um die Industrialisierung und Serienproduktion unseres Produkts finanzieren zu können. Sobald dies erreicht ist, planen wir, gemeinsam mit den E-Bike-Herstellern 2Lock auf den Markt zu bringen.
Wie bewertet ihr eure Teilnahme am Businessplan Wettbewerb Nordbayern?
Die Teilnahme war für uns eine unverzichtbare Erfahrung. Sie bot uns die seltene Gelegenheit, von einer breiten Palette von Experten umfassendes Feedback zu unserer Geschäftsidee und unserem Modell zu erhalten. Durch den mehrstufigen Aufbau des Wettbewerbs konnten wir dieses Feedback kontinuierlich nutzen, um unser Geschäftsmodell weiterzuentwickeln. Im Laufe dieses Prozesses haben wir vor allem verstanden, wie wir unsere Idee noch effektiver verkaufen bzw. darstellen können. Wir würden jedem Startup dringend empfehlen, am Wettbewerb teilzunehmen. Es ist eine unschätzbare Möglichkeit, das eigene Netzwerk in der Startup-Szene auszubauen. So haben wir wertvolle Kontakte zu Beratern und Förderern geknüpft, die für uns u. a. Türöffner zu den Schlüsselakteuren der E-Bike-Branche sind.
Bis 20.3. an Phase 2 der Bayerischen Businessplan Wettbewerbe teilnehmen
Gründende aus ganz Bayern können bis zum 20.3.2024 in die zweite Phase der Businessplan Wettbewerbe einsteigen. Der Fokus liegt auf Geschäftsmodell, Marketing und SWOT.